Lyrik
Innen
Veräußern
Willkommen, wortwebendes Wesen, auf unserer kleinen Spielwiese.
Wir alle schreiben. Fügen Worte aneinander. In Gedanken, auf Papier, durch das Hämmern, Tippen auf Tastaturen. Schreiben uns - Aus uns heraus, in uns hinein.
Doch die Kunst des Schreibens? Ein ganz anderes Biest. Ein schier unergründlicher Werkzeugkasten. Jedes Instrument mit unzähligen Möglichkeiten.
Ich lade Dich ein. Nimm Platz auf meinem achtel Lorbeerblatt. Lass uns gemeinsam dieses Dickicht ergründen.
Die Kunst der Poesie.
Mit wenigen Worten ausdrücken, was eine ganze Bibliothek in Deinem Kopf füllen mag.
Innen. Veräußern.


03 - Auf den Punkt
“Was definiert ein Gedicht?”
Diese Frage stellte einst die Deutschlehrerin meiner Klasse.
Reime? Nein, es gibt Gedichte, die sich nicht reimen. Versform? Nicht zwingend. Zeilenumbrüche? Rhythmus? Die Länge vielleicht? Nope. Für jedes Stilmittel hatte sie ein Beispiel, das ohne sie auskommt. Gedichte in epischer Länge. Formlose Gedankenflüsse. Quer auf das Papier verstreute Worte.
Die ganze Stunde rätselten wir. Erfolglos. Bis sie uns am Ende offenbarte:
“Ein Gedicht definiert, dass der Autor es als solches deklariert.”

02 - Brüche
Sprache ist nicht nur, was Du sagst. Sondern auch das Wie. Der Fluss der Worte, das Timing, die kleinen Pausen und Betonungen.
Gesprochene Sprache atmet. Das geschriebene Wort kann das auch.

01 - Zwischen Raum
Lass uns am Ende beginnen. Mit einer kleinen Geschichte. Ausdruck dessen, was meinen Stil ausmacht. In der sich ein paar meiner liebsten Instrumente fröhlich tummeln. Zwischen den Zeilen den Raum entfalten. Dich einladen, ihn zu füllen.